Revision ist in der Übersetzungspraxis weit verbreitet, bleibt aber bis heute wenig erforscht. Insbesondere gibt es derzeit wenige Studien, die Revision als soziales Phänomen begreifen. Um diese Lücke zu schliessen, wurde eine umfassende Interviewstudie zum Thema der Revisionspolitik (Revisionsorganisation, -praxis und -auffassungen) mit Schwerpunkt auf die Beziehungen zwischen ÜbersetzerIn und RevisorIn durchgeführt. Welche Texte werden von wem revidiert? Wie wird die Revision erledigt? Welche Zusammenarbeit gibt es zwischen ÜbersetzerIn und RevisorIn? Was sind die Zwecke der Revision? Was bedeutet die Revision für die AkteurInnen?
Um diese Fragen beantworten zu können, wurden 45 leitfadengestützte Interviews mit LeiterInnen von Sprachendiensten, RevisorInnen, ÜbersetzerInnen, ProjektmanagerInnen und FreelancerInnen in verschiedenen Settings in der Schweiz (Schweizerischer Bund, internationale Organisationen, private Unternehmen, Agenturen) organisiert. Ziel der Studie ist es, unterschiedliche soziale Aspekte der Revision zu untersuchen und die wichtigsten mit dieser Tätigkeit einhergehenden Auffassungen zu analysieren. In diesem Vortrag werden das Forschungsdesign und die Hauptergebnisse der Studie beschrieben.
Aurélien Riondel ist Assistent an der Fakultät für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Genf. Sein Forschungsaufenthalt am ZTW wird durch ein Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützt.
Wir bitten um Anmeldung unter julia.just@univie.ac.at
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