Maschinelles Übersetzen ist wie Tesla fahren. Ein Erfahrungsbericht

18.06.2021

Prof. Hanna Risku zieht in ihrem Erfahrungsbericht Parallelen zwischen Teslas Autopiloten und maschinellen Übersetzungssystemen.

In vielen Bereichen ist die zunehmende Automatisierung immer mehr zu einem Gesprächsthema geworden. In privaten Gesprächen werden etwa die Erfahrungen mit der Fahrassistenz im Auto ausgetauscht, während wiederum in meinem beruflichen Bereich vor allem die Errungenschaften der automatischen Übersetzungssysteme besprochen werden. Obwohl ich beim Thema Fahrzeug-Autopiloten eine absolute Laiin bin, griff ich sofort zu, als ich privat die Gelegenheit bekam, den neuesten, teuersten Tesla als Mitfahrerin zu probieren. Dabei dachte ich zuerst gar nicht an die möglichen Parallelen zu den „Fahrhilfen“ des Übersetzens – ich hatte einfach Lust auf Abenteuer und freute mich schon auf die flotte Tour mit dem Autopiloten. Während der dann doch teils recht turbulenten, gar nicht so smoothen Fahrt beschlich mich langsam das Gefühl, dass ich einige der Erfahrungen mit der Automatik schon aus dem Übersetzungsbusiness kenne. Ich möchte daher über meine Tesla-Fahrt berichten und sie mit meinen Erfahrungen mit dem maschinellen Übersetzen vergleichen.

Ich muss schon zugeben: Der erste Eindruck vom Tesla war ein Wahnsinn. Die Türklinken des nagelneuen, schnittigen Wagens reagierten wie auf meinen bloßen Wunsch, die Tür zu öffnen. Der große Bildschirm, die eleganten Ledersitze und die luxuriösen Einrichtungsdetails ließen mich schwärmen. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an den Autopiloten. Wir würden uns zurücklehnen und uns kutschieren lassen. Als der Fahrer den Motor startete und auf Automatik schaltete, ließ ich mich mit halb geschlossenen Augen und einem Mona-Lisa-Lächeln auf den Lippen tief in den Sitz fallen. K.I.T.T., hol mich hier raus!

So oder so ähnlich klingen auch die Erwartungen an maschinelle Übersetzungssysteme: Wir werden uns zurücklehnen können und einfach alles in unserer eigenen Sprache lesen und hören, während die Maschine im Hintergrund völlig autonom übersetzt. Insbesondere nach der Umstellung auf neuronale Systeme aus der Künstliche-Intelligenz-Forschung entstand ein Hype, der wohl viele ÜbersetzerInnen um ihre berufliche Zukunft zweifeln ließ und lässt. Der rasante Fortschritt der letzten Jahre...

Den Volltext finden Sie auf UNIVERSITAS unter diesem Link:

https://www.universitas.org/maschinelles-uebersetzen-ist-wie-tesla-fahren-ein-erfahrungsbericht/